Bildschirme im Alter von 13-16 Jahren

Bildschirme im Alter von 13-16 Jahren
plusieurs jeunes en rond avec leur smartphone en main (vue depuis dessous)

Für Jugendliche sind digitale Medien ein zentrales Mittel, um sich auszudrücken, Kontakte zu pflegen und die eigene Identität zu entwickeln. Zwischen sozialen Netzwerken, Spielen, Videos und Messenger-Diensten ist die Grenze zwischen sinnvollem und übermässigem Gebrauch oft schwer zu erkennen. Wichtig ist nicht Kontrolle, sondern Begleitung – mit Vertrauen, Dialog und gegenseitigem Verständnis.

Zwischen 13 und 16 Jahren erleben Jugendliche grosse persönliche, soziale und geistige Veränderungen. Sie denken abstrakter, suchen ihre Identität, streben nach Unabhängigkeit und möchten gleichzeitig zu einer Gruppe gehören.

Der Umgang mit Bildschirmen ist in dieser Phase meist in einer Art Übergang. Fast alle Jugendliche besitzen nun ihr eigenes Smartphone und müssen lernen, damit eigenständig umzugehen. Nebst den vielen Vorteilen, die Jugendliche durch Bildschirme erleben, bestehen Risiken (z.B. Cybermobbing, übermässige Nutzung), denen sie nun noch wahrscheinlicher begegnen können. Deswegen sollten Erwachsene auch in dieser Übergangsphase weiterhin begleiten. Regeln sind weiterhin empfehlenswert, sollten aber an das Kind angepasst werden.

Tipps
  • Interesse am Bildschirmnutzung zeigen und offen darüber sprechen, ohne zu verurteilen. Offene Fragen helfen, z. B. „Was gefällt dir an diesem Spiel?“ oder „Wie fühlst du dich nach einer Stunde auf TikTok?“
  • Nutzungsregeln gemeinsam festlegen: feste Zeiten, begrenzte Nutzungsdauer, bildschirmfreie Zonen wie beim Essen oder nachts im Schlafzimmer.
  • Problematische Inhalte ansprechen (Sexualität, Gewalt, Fake News, Cybermobbing).
  • Aktivitäten ohne Bildschirm fördern (z. B. Sport, Kultur, Musik).
  • Das Bedürfnis nach Privatsphäre respektieren und trotzdem ansprechbar bleiben.
  • Funktionen nutzen, die helfen, die Bildschirmnutzung zu regulieren (z.B. Bildschirmzeit-Limiten einrichten).
Schon gewusst?

Viele Jugendliche haben das Gefühl, dass sie zu viel online sind, finden jedoch kaum passende Alternativen.

Zu beachten
  • Digitales Multitasking beeinträchtigt Konzentration und Gedächtnis. Zwei Aufgaben, die volle Aufmerksamkeit erfordern, lassen sich nicht gleichzeitig gut erledigen.
  • Soziale Netzwerke können zu übermässigem Vergleichen führen und das Selbstwertgefühl schwächen.
  • Der Kontakt mit problematischen Inhalte kann kaum ganz vermieden werden (z.B. Sexting, Pornografie, Geldspiele, Fake News).
  • Wenn sehr viel Zeit am Bildschirm verbracht wird, kann dies ein Anzeichen für tieferliegende Probleme sein.
Schon gewusst?

Das jugendliche Gehirn reagiert besonders stark auf sofortige Belohnung. Dadurch sind Jugendliche anfälliger für Anreizmechanismen in sozialen Netzwerken und Spielen.

FAQ
Was kann ich tun, wenn mein Kind ständig am Handy ist?

Zuerst sollten die Bedürfnisse hinter der Nutzung verstanden werden Geht es um Ablenkung, Sicherheit oder soziale Kontakte? Ein Gespräch darüber kann helfen, Alternativen zu entwickeln.

Gemeinsam lässt sich die Nutzung kontrollieren, z. B. mit bildschirmfreien Zeiten, regelmässigen Pausen und alternativen Aktivitäten.

Bleibt das Thema schwierig, kann eine neutrale Person oder eine Fachperson vermitteln. Ziel ist ein ausgewogenes Nutzungsverhalten, mit dem sich alle wohlfühlen.

Sollten in diesem Alter noch Grenzen gesetzt werden?

Ja. Zu plötzliche oder unbegrenzte Freiheit kann überfordern. Zudem sind sich Jugendliche oft noch nicht aller Risiken der digitalen Welt bewusst. Regeln sollten angepasst werden, aber nicht verschwinden.

Was tun, wenn mein Kind nicht über das Thema sprechen will?

Geduldig bleiben, den richtigen Moment abwarten und Interesse zeigen, ohne Druck auszuüben. Gespräche können oft leichter initiiert werden, wenn über Themen gesprochen wird, die den Jugendlichen wichtig sind (z.B. ein Spiel, ein*e Influencer*in, eine Serie).

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