Mikrotransaktionen

Mikrotransaktionen
Un caddie vide dans un environnement virtuel

Mikrotransaktionen sind heute in vielen Videospielen und Apps allgegenwärtig. Dabei handelt es sich um kleine Zahlungen, um zusätzliche Inhalte freizuschalten, Vorteile zu erwerben oder Spielfiguren zu gestalten. Auf den ersten Blick wirken diese Käufe oft harmlos, doch in der Summe können sie erhebliche Kosten verursachen.

Mikrotransaktionen sind kleine Käufe innerhalb von Videospielen, mobilen Apps oder bestimmten Plattformen. Sie ermöglichen zum Beispiel den Erwerb von:

  • Virtuellen Gegenständen wie Kostümen, Waffen oder Spielfiguren
  • Verbesserungen oder schnelleren Zugängen zu bestimmten Funktionen
  • Zusatzinhalten und Erweiterungen

Obwohl einzelne Käufe oft nur wenige Franken kosten, summieren sie sich schnell. Sie treten in verschiedenen Formen auf:

  • Direkt käuflicher Zusatzinhalt (z. B. Erweiterungspakete)
  • Virtuelle Währung (erst werden „Edelsteine“ oder „Münzen“ gekauft, die dann im Spiel ausgegeben werden)
  • Lootboxen – virtuelle "Kisten" mit zufälligem Inhalt, die teils Geldspiel ähneln

Bei jungen Spieler*innen können Mikrotransaktionen besonders problematisch sein. Spiele sind häufig so gestaltet, dass gezielt Frustration entsteht, um Käufe zu fördern – etwa durch langsames Vorankommen oder exklusive Vorteile gegen Bezahlung. Das kann zu spontanen, unüberlegten Käufen führen oder sogar dazu, dass Geld von Angehörigen ohne Erlaubnis genutzt wird, wenn eigene Mittel fehlen. Langfristig erhöhen solche Mechanismen (insb. Lootboxen) das Risiko für Verhaltenssüchte.

In mehreren Ländern stehen Lootbox-Praktiken inzwischen unter Beobachtung, da sie Elemente des Geldspiels enthalten. Die rechtliche Lage ist jedoch in vielen Ländern noch unklar oder lückenhaft.

Tipps
  • Passwortschutz für Käufe auf Smartphone, Tablet oder Konsole aktivieren
  • Kindern den Unterschied zwischen virtuellem und echtem Geld verständlich erklären
  • Keine Kreditkartendaten in Spielen oder Apps speichern, zu denen Kinder Zugang haben
  • Klare Regeln zu Käufen festlegen (Höchstbeträge, Häufigkeit, Genehmigungspflicht)
  • Wenn möglich Spiele wählen, die ohne Mikrotransaktionen auskommen oder nur einen einmaligen Kaufpreis haben
  • Sich den Mechanismen bewusst sein, die den Kaufanreiz fördern: zum Beispiel Countdown-Timer, aggressive Rabatte oder irreführende virtuelle Währungen
Schon gewusst?

An-App Käufe können sich schnell auf mehrere Hundert Franken summieren, ohne dass Jugendlichen die tatsächliche Höhe der Ausgaben bewusst ist.

Zu beachten
  • Ein „kostenloses“ Spiel kann sehr teuer werden, wenn viele Mikrotransaktionen zusammenkommen
  • Lootboxen nutzen oft psychologische Mechanismen, die denen von Geldspielen ähneln
  • Virtuelle Währungen wie „Gems“ oder „Tokens“ verschleiern häufig den tatsächlichen Preis
  • Im Extremfall kann sich auch bei virtuellen Gütern ein zwanghaftes Kaufverhalten entwickeln
Schon gewusst?

Einige Mikrotransaktionen nutzen gezielt psychologische Tricks, um Spielende zum Kauf zu bewegen. Häufige Methoden sind Dringlichkeit („nur für kurze Zeit verfügbar“) oder Verknappung („exklusiver Gegenstand, nur heute erhältlich“).

FAQ
Was tun, wenn ein Kind ohne Erlaubnis Einkäufe getätigt hat?

Die entsprechende Plattform (Google, Apple, PlayStation usw.) möglichst schnell kontaktieren und eine Rückerstattung beantragen. Bei versehentlichen Käufen durch Kinder zeigen sich viele Anbieter kulant und erstatten den Betrag ausnahmsweise zurück.

Woran erkennt man ein Spiel mit Mikrotransaktionen?

Laut PEGI-Kennzeichnung muss angegeben werden, ob Mikrotransaktionen vorhanden sind. Auffällig sind ausserdem Spiele, die zwar kostenlos heruntergeladen werden können, dann aber virtuelle Währungen in Paketen verkaufen, schnelle Fortschritte nur gegen Bezahlung ermöglichen oder ständig zeitlich begrenzte Sonderangebote einblenden.

Warum gibt es in Spielen so viele In-App Käufe?

Für viele Hersteller sind Mikrotransaktionen inzwischen das wichtigste Geschäftsmodell. Ein kostenlos erhältliches Spiel bringt durch wiederholte Käufe oft deutlich mehr ein als ein Spiel, das nur einmal verkauft wird.

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Glücksspiel für Kinder?
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