
Wer das Internet nutzt, gibt oft unbemerkt persönliche Informationen preis. Diese können gesammelt, gespeichert und ohne Wissen der betroffenen Person weiterverwendet werden. Ein Verständnis von Datenschutz hilft, sich zu schützen. Kinder und Jugendliche profitieren davon, wenn sie schon früh lernen, wie sie ihre Privatsphäre wahren können.
Persönliche Daten sind alle Informationen, die Rückschlüsse auf eine Person zulassen: Name, Foto, Telefonnummer, Adresse, Standort, Onlineverhalten oder Nachrichten. Täglich werden im Netz Milliarden solcher Daten erfasst.
Jede Handlung im Internet oder in einer App hinterlässt Spuren: Kontoerstellung, Likes, geteilte Inhalte, Downloads. Für Unternehmen sind diese Informationen wertvoll. Sie werden genutzt, um Werbung gezielt auszuspielen, Verhaltensprofile zu erstellen oder Entscheidungen zu beeinflussen, etwa bei Spielempfehlungen, Käufen oder gesponserten Inhalten.
Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet. Sie geben oft bereitwillig Informationen preis, ohne die möglichen Folgen zu überblicken. Zudem zählen sie zu den wichtigsten Zielgruppen für Werbung in Spielen, sozialen Netzwerken und Apps.
Datenschutz ist nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch ein Grundrecht. Viele internationale Gesetze wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU sichern dieses Recht. Eine frühzeitige Sensibilisierung hilft, das Bewusstsein zu stärken und Risiken zu vermeiden.
- Früh erklären, was persönliche Daten sind und Beispiele nennen (z.B. Name, Schule oder Hobbys)
- Gemeinsam Privatsphäre-Einstellungen in Apps und sozialen Netzwerken anpassen.
- Unnötige Zugriffsrechte konsequent verweigern, z. B. wenn ein Spiel Zugriff auf Mikrofon oder Kontakte verlangt.
- Für bestimmte Konten neutrale Pseudonyme statt des echten Namens nutzen.
- Verdeutlichen, dass veröffentlichte Fotos oft dauerhaft im Umlauf bleiben.
- Tools zum Schutz einsetzen (z.B. Browser mit Tracking-Schutz oder ein VPN)
Über 70 % der Kinder-Apps sammeln persönliche Daten – oft ohne klare Information oder gültige Zustimmung.
- Eine falsche Angabe wie ein anderes Geburtsdatum bei der Registrierung verhindert nicht, dass Daten gesammelt werden.
- Kostenlose Apps finanzieren sich häufig durch das Sammeln und Verkaufen von Daten.
- Ein hochgeladenes Foto kann selbst nach dem Löschen gespeichert oder weitergegeben werden.
- Das Recht auf Privatsphäre ist in vielen Ländern gesetzlich verankert, lässt sich im Internet jedoch schwer durchsetzen.
Kostenlose Online-Spiele gehören zu den grössten Datensammlern. Häufig erfassen sie Standort, Alter oder Kontakte, auch wenn diese Angaben für das Spiel nicht erforderlich sind.
Sobald ein Kind das Internet selbst nutzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Auch wenn es nur Spiele spielt oder Videos schaut.
Datenschutz ist ein sehr breites und komplexes Thema. Mit den nachfolgenden drei Grundregeln lassen sich Kinder aber schützen:
- Den vollständigen echten Namen nie öffentlich angeben
- Keine Standortdaten teilen
- Vor dem Ausfüllen eines Formulars oder einer Anmeldung um Rat fragen
Nein. Selbst nach dem Löschen eines Kontos können Daten gespeichert bleiben oder an anderer Stelle weiterbestehen.
An klaren Privatsphäre-Einstellungen, einer transparenten Datenschutzerklärung und der Möglichkeit, selbst festzulegen, welche Daten erfasst werden.