Smartphones und Nachhaltigkeit

Smartphones und Nachhaltigkeit
Smartphone avec des illustrations des enjeux pour l'environnement

Smartphones gehören heute ganz selbstverständlich zum Alltag – nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen. Sie verbinden, unterhalten und informieren. Doch so kompakt und leicht sie auch wirken: Ihre Herstellung hinterlässt einen grossen ökologischen Fussabdruck.

Der grösste Teil der Umweltbelastung entsteht bei der Produktion. Für ein einziges Smartphone braucht es über 60 seltene Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Gold: Diese werden oft unter schwierigen Bedingungen für Mensch und Natur abgebaut. Hinzu kommt der Energieverbrauch beim Abbau, bei der Verarbeitung und beim weltweiten Transport der Bauteile.

Trotzdem werden viele Geräte nach nur wenigen Jahren ersetzt – oft, obwohl sie noch funktionieren. Eine nachlassende Akkulaufzeit oder das Gefühl, das Modell sei veraltet, reicht häufig schon. So entsteht eine Art Wegwerfkultur, die weder ökologisch noch zukunftsfähig ist.

Ein bewusster, sorgfältiger Umgang mit dem Smartphone – vom Kauf über die Nutzung bis hin zum Recycling – ist ein konkreter Beitrag zum Umweltschutz. Gleichzeitig bietet das Thema eine gute Gelegenheit, mit jungen Menschen über digitale Gewohnheiten, Nachhaltigkeit und Konsumverhalten ins Gespräch zu kommen.

Tipps
  • Gebraucht statt neu: Aufbereitete oder gebrauchte Smartphones sind deutlich ressourcenschonender als Neugeräte – und oft günstiger.
  • Pflegen statt ersetzen: Schutzhülle verwenden, Software aktuell halten, defekte Teile reparieren lassen – so hält das Gerät länger.
  • Speicher aufräumen: Regelmässiges Löschen ungenutzter Apps, Fotos oder Videos verbessert die Leistung und verlängert die Lebensdauer.
  • Alte Geräte nicht vergessen: Ungenutzte Handys sollten weiterverkauft oder recycelt werden – viele Rohstoffe können wiederverwendet werden.
  • Hersteller vergleichen: Einige Marken setzen bewusst auf Reparierbarkeit, faire Produktion und umweltfreundlichere Materialien.
  • Energie sparen: Funktionen wie den Energiesparmodus nutzen, das Gerät nicht unnötig laden und den Akku schonen.
  • Reparieren statt wegwerfen: Viele Defekte lassen sich einfach beheben – ob durch Fachleute oder mit Hilfe von Plattformen wie iFixit.
Schon gewusst?

Laut der Französischen Umweltbehörde ADEME legt ein Smartphone von der Rohstoffgewinnung bis zur Auslieferung im Durchschnitt viermal den Erdumfang zurück – bevor es überhaupt zum Einsatz kommt.

Zu beachten
  • Viele Geräte werden ersetzt, obwohl sie noch einwandfrei funktionieren – oft schon wegen kleinerer Mängel wie einem schwachen Akku.
  • Die Gewinnung seltener Rohstoffe belastet Umwelt und Arbeitskräfte. Der Abbau erfolgt häufig in sensiblen Ökosystemen und unter schwierigen Arbeitsbedingungen.
  • Durch Produktion, weltweiten Transport und Energieverbrauch entstehen hohe CO₂-Emissionen.
  • Ein überfüllter Speicher mit ungenutzten Apps, Fotos oder Videos führt zu höherem Energieverbrauch und langsameren Reaktionszeiten. Das kann den Wunsch nach einem neuen Gerät verstärken – selbst wenn es technisch nicht nötig wäre.
  • Der wachsende Elektroschrott ist ein Problem: Viele Geräte landen im Müll, obwohl sie wertvolle Materialien enthalten, die nur schwer wiedergewonnen werden können.
Schon gewusst?

In der Schweiz wird ein Smartphone alle zwei bis drei Jahre ersetzt, oft obwohl es technisch noch einwandfrei funktioniert.

FAQ
Brauchen Jugendliche wirklich ein neues Smartphone?

Ein neues Smartphone ist nicht immer nötig. Für viele Jugendliche reicht auch ein gebrauchtes oder generalüberholtes Gerät völlig aus.
Generalüberholt bedeutet: Das Gerät wurde von einem Fachbetrieb überprüft, gereinigt und – falls nötig – repariert. Es funktioniert einwandfrei und wird oft mit Garantie verkauft. Solche Geräte sind günstiger und umweltfreundlicher als Neugeräte. Gerade bei Jugendlichen, bei denen Handys öfter kaputtgehen oder verloren gehen, ist das eine sinnvolle Wahl.

Was tun mit alten Handys, die zu Hause ungenutzt herumliegen?

Nicht in der Schublade verstauben lassen! Funktionierende Geräte kann man weiterverkaufen oder verschenken. Kaputte Geräte gehören in eine offizielle Sammelstelle, damit wichtige Rohstoffe zurückgewonnen werden können und die Umwelt geschont wird.

Kann man einem aufbereiteten Smartphone wirklich vertrauen?

Ja, sofern es von einem seriösen Anbieter stammt. Generalüberholte Geräte werden geprüft, bei Bedarf repariert und meist mit Garantie verkauft. Sie sind eine nachhaltige und preiswerte Alternative.

Gibt es wirklich umweltfreundliche Smartphones?

Nicht komplett. Jedes elektronische Gerät hat eine Umweltbelastung. Es gibt aber bessere Alternativen, wie etwa das Fairphone oder das Shiftphone, die auf Reparierbarkeit, faire Produktion und langlebige Bauteile setzen. Längere Update-Versorgung sowie Ersatzteilverfügbarkeit sind auch Hinweise für Nachhaltigkeit.

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Check Your Phone: Wie nachhaltig ist das Smartphone?
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