Rechenzentren

Rechenzentren
un data center en gros plan avec à côté différentes sources de production d'électricité

Jede Suche, jede Nachricht, jedes Video läuft über ein Rechenzentrum. Diese unsichtbaren Infrastrukturen speichern, verarbeiten und übertragen alle Daten, die wir täglich nutzen – rund um die Uhr. Was viele nicht wissen: Rechenzentren verbrauchen grosse Mengen Energie und Wasser, was sich deutlich auf die Umwelt auswirkt.

Rechenzentren (auch „Data Centers“ genannt) sind riesige Gebäude mit Tausenden von Hochleistungsrechnern – sogenannten Servern. Diese speichern und verwalten unsere Daten, halten Websites am Laufen, ermöglichen Cloud-Dienste, Video-Streaming, soziale Medien und vieles mehr. Ohne Rechenzentren gäbe es keine digitale Welt. Zu den Unternehmen mit den grössten Rechenzentren zählen Google, Amazon oder Facebook. Rechenzentren sind 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche in Betrieb.

Damit ein Rechenzentrum funktioniert, braucht es drei zentrale Elemente: leistungsfähige Server, ein Kühlungssystem und eine stabile Stromversorgung. Server erzeugen beim Betrieb sehr viel Wärme. Um Überhitzung zu vermeiden und die Leistung konstant zu halten, sind Kühlsysteme nötig. Dafür werden häufig Klimaanlagen oder Wasserkühlsysteme eingesetzt. All das erhöht den Energieverbrauch zusätzlich und macht Rechenzentren zu einem der energieintensivsten Sektoren der digitalen Welt.

Tipps
  • Jugendliche aufklären: Das Internet ist nicht immateriell. Jede Suchanfrage und jede gestreamte Serie benötigt echte Maschinen und Strom.
  • Es lohnt sich, regelmässig digital aufzuräumen. Alte Dateien, ungenutzte Apps oder Videos in der Cloud zu löschen, entlastet die Server.
  • Beim digitalen Konsum hilft es, auf Nachhaltigkeit zu achten. Wenn möglich lieber Audio statt Video nutzen, automatische Wiedergabe deaktivieren und die Auflösung beim Streaming reduzieren.
  • Den digitalen Fussabdruck regelmässig thematisieren: im Unterricht, in Workshops oder Gesprächen. Jeder Klick im Netz hinterlässt Spuren – darüber nachzudenken ist ein wichtiger Schritt.
Schon gewusst?

Grosse Tech-Unternehmen verlagern ihre Rechenzentren zunehmend in kühlere Regionen, um von natürlicher Kühlung zu profitieren. Manche experimentieren sogar mit Unterwasser-Rechenzentren, was allerdings Auswirkungen auf die Unterwasserwelt hat.

Zu beachten

Der Dauerbetrieb von Rechenzentren hat erhebliche ökologische Auswirkungen. Die wichtigsten sind:

  • Hoher Stromverbrauch – oft aus nicht erneuerbaren Quellen. Server und Kühlsysteme verursachen grosse CO₂-Emissionen, vor allem wenn der Strom aus Kohle oder Gas stammt. Gemäss der Internationalen Energieagentur (IEA) verbrauchen Rechenzentren heute zwischen 1–3 % des weltweiten Stroms. Die Tendenz ist steigend.
  • Kühlung mit grossen Mengen Wasser. Um Überhitzung zu vermeiden, werden in vielen Rechenzentren tausende Liter Wasser verbraucht – selbst in wasserarmen Regionen. Das stellt zunehmend Fragen zur ökologischen Nachhaltigkeit, vor allem bei Trockenheit.
  • Elektronikschrott und Emissionen durch ständigen Hardware-Austausch. Damit Rechenzentren leistungsfähig bleiben, wird Material oft ausgetauscht. Das führt zu einer grossen Menge schwer recycelbarem Elektroschrott mit teils giftigen Stoffen.
Schon gewusst?

In Zürich wird die Abwärme eines Rechenzentrums genutzt, um ein öffentliches Schwimmbad zu heizen: Das ist ein Beispiel für intelligente Wärmerückgewinnung.

Schon gewusst?

Online-Videos machen über 60 % des weltweiten Internetverkehrs aus und tragen damit wesentlich zum Energieverbrauch von Rechenzentren bei. Schon ein einziges gestreamtes HD-Video benötigt überraschend viel Strom.

FAQ
Werden Rechenzentren immer noch mit fossiler Energie betrieben?

Teilweise ja. Immer mehr Anbieter setzen auf erneuerbare Energie, aber viele Regionen haben kaum Zugang zu grünem Strom. Deshalb stammen Teile der Versorgung weiterhin aus fossilen Quellen wie Kohle oder Gas.

Gibt es umweltfreundlichere Alternativen?

Ja. Einige Plattformen optimieren ihre Systeme für mehr Energieeffizienz oder nutzen klimafreundliches Hosting. Auch Nutzer*innen können etwas tun – z. B. Podcasts statt Videos hören, automatische Wiedergabe ausschalten oder Kurznachrichten statt Sprachnachrichten im Stream verschicken.

Hilft es wirklich, Dateien zu löschen?

Ja - insbesondere, wenn viele mitmachen. Cloud-Dokumente zu löschen, entlastet die Server. Im grossen Stil spart das Energie. Es ist wie digitales Aufräumen – klein im Aufwand, aber gross in der Wirkung.

Warum soll ich überhaupt sparen – das Internet läuft doch sowieso?

Das stimmt: Das Internet und Rechenzentren sind ein fester Bestandteil unserer digitalen Welt. Wie beim Autofahren oder Essen geht es in erster Linie nicht um kompletten Verzicht, sondern um einen bewussten Umgang damit. 

Über Gespräche kann das Verständnis für den Energieverbrauch im Netz geschärft werden. Kleine Verhaltensänderungen wie automatische Wiedergabe ausschalten, unnötige Dateien löschen oder statt Video nur Ton nutzen kann in der Summe viel bewirken.

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