
Für die Herstellung von Smartphones, Tablets oder Spielkonsolen braucht es seltene Rohstoffe, die tief in der Erde lagern. Diese oft unsichtbare erste Produktionsstufe hat weltweit grosse ökologische und soziale Folgen.
In jedem digitalen Gerät stecken Dutzende verschiedener Rohstoffe: Lithium, Kobalt, Tantal, Kupfer, Gold und viele mehr. Diese Materialien werden auf der ganzen Welt abgebaut – häufig in sensiblen oder instabilen Regionen, die ökologisch, gesellschaftlich oder politisch besonders verletzlich sind.
Kobalt zum Beispiel, das in fast allen wiederaufladbaren Batterien steckt, stammt zu grossen Teilen aus der Demokratischen Republik Kongo. Dort wird es oft unter gefährlichen Bedingungen, ohne Schutz oder gesetzliche Standards und teils sogar durch Kinder abgebaut. Lithium, das für Akkus unerlässlich ist, erfordert enorme Mengen Wasser. Es stammt meistens aus Regionen in Südamerika, die von Trockenheit betroffen sind. Viele andere Metalle kommen aus Konfliktgebieten, in denen ihr Handel Gewalt und Instabilität mitfinanziert.
Diese Zusammenhänge sind oft wenig bekannt, gehören aber zur Realität unserer digitalen Welt. Wer mit Kindern und Jugendlichen darüber spricht, ermöglicht ihnen, globale Zusammenhänge zu erkennen und ihren Konsum reflektierter zu gestalten.
- Kindern und Jugendlichen aufzeigen, dass ihre Geräte eine Geschichte haben: Bevor sie „Hightech“ sind, waren es Rohstoffe aus der Erde.
- Elektronische Geräte möglichst lange nutzen und wenn möglich reparieren statt ersetzen – so sinkt der Bedarf an neuen Rohstoffen.
- Generalüberholte (refurbished) Geräte verschenken oder empfehlen: Sie sparen Ressourcen und verlängern die Lebensdauer eines Produkts.
- Im Unterricht oder zu Hause über die Zusammenhänge zwischen digitalen Medien, Umwelt und Arbeitsbedingungen sprechen und z.B. durch Lernspiele oder Videos veranschaulichen.
Ein Smartphone enthält über 60 verschiedene Materialien – darunter mehr als 30 Metalle.
Die Gewinnung der benötigten Rohstoffe bringt viele Probleme mit sich, zum Beispiel:
- Kinderarbeit in Minen
- Umweltverschmutzung durch Abbauprozesse (Boden, Wasser, Luft)
- Gefährliche Arbeitsbedingungen im Bergbau
- Finanzierung bewaffneter Konflikte durch den Rohstoffhandel
- Vertreibung und Wassermangel für die lokale Bevölkerung
- Wachsende Abhängigkeit von Ressourcen zur Herstellung immer neuer Geräte
Für eine Tonne Lithium braucht es je nach Region bis zu 2 Millionen Liter Wasser.
Weil digitale Geräte sehr komplex aufgebaut sind. Für Batterie, Display, Prozessor und Verbindungen werden unterschiedliche – oft seltene – Metalle benötigt.
Grundsätzlich ja – alle Geräte basieren auf Rohstoffabbau. Einige Hersteller versuchen jedoch, die Auswirkungen zu reduzieren, etwa durch nachhaltiges Design (z. B. Fairphone). Wichtig ist vor allem, wie lange und bewusst ein Gerät genutzt wird.
Recycling ist sinnvoll, aber noch nicht ausreichend. Noch immer werden zu wenige Altgeräte zurückgegeben, und die Rückgewinnung der Metalle ist aufwendig und technisch begrenzt. Am nachhaltigsten ist es, weniger neue Geräte zu brauchen.
Am besten über Dinge, die sie kennen (z.B. das eigene Handy oder die Spielkonsole). Es geht nicht ums Schlechtmachen, sondern darum, Zusammenhänge zu verstehen. Wenn Kinder realisieren, dass jedes Gerät eine Geschichte hat, werden andere Entscheidungen möglich.