Die Kehrseite der digitalen Welt

Die Kehrseite der digitalen Welt
Un smartphone dans les airs avec des éclairs tout autour

Eine Nachricht, ein Video oder nur ein Klick – jede digitale Handlung kostet Strom. Oft merken wir es nicht, weil der Stromverbrauch unsichtbar bleibt. Doch wer ihn versteht, kann bewusster handeln und Energie sparen, ohne auf digitale Vorteile zu verzichten. 

Hinter dem scheinbar immateriellen Internet steckt eine riesige Infrastruktur: Smartphones, Laptops, Router, Funkmasten, Server, Kilometer an Kabeln und gigantische Rechenzentren. All das läuft mit Strom und der stammt weltweit noch immer oft aus fossilen Quellen. Über ein Drittel der globalen Stromproduktion kommt nach wie vor aus Kohlekraftwerken.

Weltweit macht der digitale Bereich rund 10–15 % des gesamten Stromverbrauch aus. Die Tendenz ist steigend: Streaming, smarte Geräte und Künstliche Intelligenz treiben den Verbrauch weiter nach oben.

Deswegen ist es wichtig, sich immer wieder daran zu erinnern, dass jede Online-Aktion Strom braucht (ein Video anschauen, eine Nachricht versenden, ein Foto in der Cloud speichern), auch wenn er nicht direkt aus der Steckdose bei uns kommt.

 

Tipps
  • WLAN statt Mobilfunk: 4G/5G verbraucht bis zu zehnmal mehr Energie, vor allem beim Video-Streaming.
  • Ausschalten statt Standby: Computer, Fernseher, Router & Co. ziehen selbst im Ruhezustand Strom.
  • Audio nutzen, wenn Video nicht nötig ist: Musik, Podcasts oder Lerninhalte funktionieren oft auch ohne Bild.
  • Bewusst konsumieren: Nicht jede Unterhaltung oder Information muss sofort und in höchster Auflösung gestreamt werden.
  • Geräte gezielt auswählen: Grössere Displays und Geräte, die ständig online sind, erhöhen den Strombedarf.
Schon gewusst?

Ein Computer im Standby benötigt bis zu 30 % seines Stroms im laufenden Betrieb.

Zu beachten
  • Videos in hoher Auflösung zählen zu den grössten Stromfressern im Netz.
  • Dauerhaft an den Strom angeschlossene Tablets, rund um die Uhr eingeschaltete Router und ungenutzte, aber angeschlossene Geräte verschwenden im Hintergrund viel Energie.
  • KI-Anwendungen verbrauchen enorme Rechen- und Kühlleistung – selbst für einfache Aufgaben.
Schon gewusst?

Ein zehnminütiges Video in HD benötigt so viel Strom wie ein Kühlschrank in zwei bis drei Stunden.

FAQ
Warum ist es wichtig, mit jungen Menschen über den Energieverbrauch im Netz zu sprechen?

Weil es ein greifbarer Weg ist, um zu verstehen, dass die digitale Welt nicht immateriell ist. Hinter jedem Klick steckt eine Infrastruktur, die Strom benötigt. Das Thema bietet einen idealen Einstieg, um über Nachhaltigkeit zu sprechen und dabei zu unterstützen, bewusstere Gewohnheiten zu entwickeln.

Sollten hochauflösende Inhalte vermeiden werden?

Nein. HD oder 4K haben ihre Berechtigung. Z.B. bei Filmen, Dokumentationen oder kreativen Projekten. Für viele Videos reicht jedoch die Standardauflösung völlig aus, vor allem auf kleinen Bildschirmen. In diesen Fällen ist es eine Frage des bewussten Konsums, keine technische Notwendigkeit.

Verbrauchen Geräte im Standby tatsächlich Strom?

Ja. Auch wenn sie scheinbar „aus“ sind, ziehen Router, Computer, Fernseher, Drucker oder Spielkonsolen weiterhin Strom. Geräte, die gerade nicht benötigt werden, ganz auszuschalten, ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Energiespar-Trick.

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