Bildschirme im Alter von 11-12 Jahren

Bildschirme im Alter von 11-12 Jahren
5 enfants de 11 à 12 ans qui jouent ensemble à un jeu vidéo

Mit 11 bis 12 Jahren wollen viele Jugendliche selbstständiger werden, auch digital. Der Wunsch nach einem eigenen Smartphone wächst. Dabei ist es wichtig, Jugendliche zu begleiten. Begleitung bedeutet nicht dauernde Kontrolle, sondern ein ausgewogenes, gut geregeltes und reflektiertes Nutzungsverhalten zu fördern.

In diesem Alter von 11-12 Jahren finden grosse körperliche, emotionale und soziale Veränderungen statt. Jugendliche fordern mehr Unabhängigkeit ein, brauchen aber weiterhin verlässliche Orientierung.

Diese Jahre sind eine sehr wichtige Phase im Umgang mit Bildschirmen und dem Aufbau von Medienkompetenz. Die Frage nach dem ersten eigenen Smartphone rückt spätestens jetzt in den Vordergrund. Wichtig ist, Jugendliche weiterhin zu begleiten und vorhandene Grundlagen um weitere Kompetenzen zu erweitern (z.B. hinsichtlich Datenschutz, sicheres Verhalten im Netz, respektvolle Kommunikation). Eltern und Schule spielen dabei eine zentrale Rolle. Hilfreich ist ein Mediennutzungsvertrag, der gemeinsam mit dem Kind erstellt wird.

Ziel ist die Begleitung in eine schrittweise digitale Selbstständigkeit. Dabei werden Jugendliche auf potenzielle Risiken wie problematische Inhalte, übermässige Nutzung oder Cybermobbing und den Umgang damit vorbereitet. 

Tipps
  • Regeln gemeinsam festlegen: z.B. Zeiten, Orte, Inhalte.
  • Gefühle rund um Medien ansprechen: Frust, Vergleiche, Aufregung, Angst, etwas zu verpassen.
  • Warnzeichen erkennen, wenn die Bildschirmnutzung problematisch wird.
  • Erholungszeiten schützen: z.B. keine Bildschirme vor dem Einschlafen und direkt nach dem Aufwachen.
  • Interesse zeigen, ohne Druck aufzustezen: „Was spielst du gerade?“, „Wem folgst du zurzeit?“
  • Vorbereitung auf Social Media, indem über damit verbundene Themen gesprochen wird (z.B. Privatsphäre, Selbstbild, Respekt gegenüber anderen).
Schon gewusst?

In der Schweiz besitzt etwa die Hälfte der 11- bis 12-Jährigen ein eigenes Smartphone.

Zu beachten
  • Die Fähigkeit zur Selbstregulation ist in diesem Alter noch nicht ausgereift. Deswegen macht es weiterhin sinn, klare Rahmenbedingungen zu setzen.
  • Nächtliche Bildschirmzeit stört den Schlaf deutlich.
  • Beliebte Spiele oder Videos können Gewalt, Sexismus oder problematische Vorbilder enthalten.
  • Die Bildschirmnutzung kann Schule, Hobbys und Familienzeit verdrängen. 
Schon gewusst?

Viele 11- bis 12-Jährige greifen auf Inhalte zu, die eigentlich für ältere Jugendliche oder Erwachsene gedacht sind.

FAQ
Mein Kind will vor 13 einen Account auf Instagram oder TikTok. Was tun?

Die Nutzungsbedingungen verbieten den Zugang unter 13 Jahren. Wir empfehlen, dem Kind davor keinen Zugang auf TikTok zu gewähren und die Gründe dafür zu erklären (insbesondere Schutz des Kindes). 

Indem Sie bereits jetzt über Risiken (z.B. problematische Inhalte, Mechanismen, die übermässige Nutzung begünstigen) und den Umgang damit sprechen, bereiten Sie jedoch gute Bedingungen für eine spätere Nutzung vor.

 

Wann ist das richtige Alter für das erste Smartphone?

Einen Idealzeitpunkt gibt es nicht. Mit 11 bis 12 Jahren wird das Thema oft spätestens aktuell. Entscheidend sind die Reife des Kindes und klare Rahmenbedingungen.

Bevor Sie Ihrem Kind ein Smartphone zur Verfügung stellen, empfehlen wir Ihnen folgendes Vorgehen: 

  • Regeln und Verhalten besprechen und schriftlich festhalten: Respekt, Höflichkeit, Datenschutz.
  • Schutzeinstellungen gemeinsam einrichten: Kindersicherung, Bildschirmzeit, erlaubte Apps.
  • Bedürfnisse prüfen: Braucht es wirklich alle Apps oder reicht zunächst nur ein Messenger und Telefonie?
  • Im Gespräch bleiben und regelmässig Erfahrungen austauschen.
Woran zeigt sich eine problematische Nutzung?

Wenn der Bildschirm über Wochen wichtige andere Aktivitäten ersetzt: Schlaf, Hausaufgaben, Sport, gemeinsame Mahlzeiten, Zeit mit Freund*innen oder Familie. In diesem Fall sollte der Umgang mit Bildschirmen genauer angeschaut werden. Bei Bedarf empfehlen wir externe Unterstützung beizuziehen.

Entscheidend ist also nicht nur die Bildschirmzeit.

 

Sollten MOnline-Spiele verboten werden?

Nicht zwingend. Viele Spiele fördern Kooperation, Kreativität und soziale Kontakte. Wichtig sind die Auswahl des Spiels (Altersfreigaben berücksichtigen), klare Rahmenbedingungen und das Gespräch darüber.

Videos
Smart Kids - Kinder und Bildschirme
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