
Kindersicherungen sind ein Hilfsmittel, um Kinder bei ihren ersten Schritten in der digitalen Welt zu begleiten. Richtig eingesetzt, helfen sie, klare Regeln zu setzen und vor ungeeigneten Inhalten zu schützen. Sie ersetzen jedoch nie die Begleitung durch Eltern und andere Bezugspersonen.
Kindersicherungen können die Bildschirmzeit begrenzen und den Zugriff auf bestimmte Inhalte (z. B. Gewalt, Pornografie) einschränken. Sie ermöglichen auch, den Zugang zu bestimmten Apps oder Spielen zu blockieren oder zu beschränken sowie die besuchten Websites und genutzten Anwendungen einzusehen.
Nahezu jedes Gerät – Computer, Tablet, Smartphone, Spielkonsole oder Fernseher – kann mit einer Kindersicherung ausgestattet werden. Insbesondere zu Beginn sind sie ein praktisches Hilfsmittel. Sie garantieren jedoch keinen vollumfänglichen Schutz.
- Wenn eine Kindersicherung eingerichtet wird, sollte dem Kind erklärt werden, warum. Dadurch wird deutlich, dass der Schutz im Vordergrund steht und nicht eine Strafe. Das ist auch eine gute Gelegenheit, über Gefahren im Internet zu sprechen.
- Auch mit Kindersicherung kann ein Kind auf ungeeignete Inhalte stossen. Es sollte wissen, dass es sich in diesem Fall jederzeit an eine Vertrauensperson wenden kann.
- Es gibt viele Kindersicherungen und oft ist schon eine Basisversion auf dem Gerät vorhanden. Beispiele:
- Google Family Link (kostenlos): Bildschirmzeit-Begrenzung , App-Verwaltung, Nutzungsberichte und Inhaltsfilter. Besonders geeignet für Android-Geräte und Google-Dienste, weniger für iPhones.
- Microsoft Family Safety (kostenpflichtig, in Microsoft 365 Family enthalten): Bildschirmzeit-Begrenzung und Inhaltsfilter für Windows-, Xbox- und Android-Geräte.
- Qustodio (kostenpflichtig): Einfache Bedienung, viele Funktionen, detaillierte Berichte. Funktioniert auf allen Geräten ausser Apple-Produkten mit Einschränkungen (Apple-Vorgaben).
- Norton Family (kostenpflichtig): Ähnlicher Funktionsumfang wie Qustodio, gleiche Einschränkungen bei Apple-Geräten.
Auf der Webseite medien-kindersicher.de sind viele Anleitungen zu Kindersicherungen aller Art zu finden.
Weniger als die Hälfte aller Eltern nutzt tatsächlich eine Kindersicherung. Gründe sind Unkenntnis und die Sorge, das Kind zu überwachen. Werden Kindersicherungen gemeinsam installiert, sind sie jedoch mehr Schutz als Kontrolle.
- Kein Filter ist zu 100 % wirksam – es wird immer Inhalte geben, die durchrutschen.
- Je nach Gerät und Software lässt sich die Kindersicherung mehr oder weniger leicht umgehen.
- Die Qualität der angebotenen Programme variiert stark.
Am besten ab dem Moment, in dem ein Kind ein Gerät selbstständig nutzen darf, auch wenn es nur kurz ist. Falls das Kind allein am Bildschirm ist, sollte die Kindersicherung aktiviert sein oder es sollte ein eigenes Kinderprofil mit passenden Einstellungen haben. Mit zunehmendem Alter kann der Schutz schrittweise gelockert werden.
Nein. Sie kann bestimmte Risiken reduzieren, ersetzt aber nicht die Begleitung durch Erwachsene und regelmässige Gespräche mit dem Kind.
Ja. Die meisten modernen Konsolen (PlayStation, Xbox, Nintendo Switch) bieten integrierte Kindersicherungen, mit denen sich Käufe, Spielzeit und der Zugriff auf Spiele je nach Altersfreigabe steuern lassen.
Unbedingt. Das Kind sollte wissen, dass eine Kindersicherung vorhanden ist. Das schafft Vertrauen und ermöglicht, gemeinsam sinnvolle digitale Regeln zu entwickeln.