Snapchat ist eine App, mit der sich Nachrichten in Form von Bildern oder Videos verschicken lassen. Die Besonderheit: Die gesendeten Inhalte verschwinden nach kurzer Zeit automatisch wieder. Genau dieses Prinzip hat die App bei Jugendlichen sehr beliebt gemacht. Personen über 35 nutzen die App kaum.
Nutzer*innen
Ausserdem können sogenannte „Storys“ erstellt werden. Diese Beiträge bleiben 24 Stunden lang sichtbar und können beliebig oft angeschaut werden. Je nach Einstellung sind sie nur für Freund*innen oder für alle sichtbar.
In Snapchat gibt es Funktionen wie Geofilter und die Snap Map. Sie zeigen oder teilen, wo man sich gerade befindet.
Die App wird ständig weiterentwickelt und regelmässig aktualisiert. Dabei kommen immer wieder neue Funktionen hinzu, manchmal ändert sich auch die Oberfläche. 2020 wurde „Spotlight“ eingeführt – ein Bereich für kurze, öffentlich sichtbare Videos, ähnlich wie bei TikTok. 2022 folgte „Snapchat+“, ein kostenpflichtiges Abo mit zusätzlichen Funktionen. Seit 2023 gibt es zudem „My AI“, einen KI-gestützten Chatbot im Nachrichtenbereich, der auf der Technologie von ChatGPT basiert.
- Wie bei allen sozialen Netzwerken und Messengern gilt auch bei Snapchat: Alles, was verschickt wird, kann potenziell gespeichert und weiterverbreitet werden.
- Die Privatsphäre-Einstellungen der App regelmässig überprüfen und anpassen, um zu steuern, wer das Profil sehen oder Kontakt aufnehmen kann.
- Die Kontaktliste bewusst verwalten, um den Austausch mit unbekannten Personen einzuschränken.
- Unerwünschte Nachrichten oder Kontakte melden und blockieren, um weitere Interaktionen zu vermeiden.
- Über neue Funktionen und Updates informiert bleiben, da sie Auswirkungen auf Datenschutz und Sicherheit haben können.
In Snapchat gibt es die Funktion „Friend Streak“. Wer sich jeden Tag Snaps schickt, sammelt Flammen – sie zeigen, wie viele Tage der Kontakt schon ohne Pause besteht. Für viele ist das nur eine Spielerei, die Flammen können aber auch einen hohen Stellenwert einnehmen. Wenn man einen Tag auslässt, gehen alle Flammen verloren.
- Auf eine andere Art kommunizieren als mit klassischen Messengern.
- Bilder oder Videos teilen, ohne dass sie dauerhaft gespeichert bleiben.
- Einfach zu verstehen und leicht zu bedienen.
- Kreative Inhalte gestalten und versenden – mit Filtern und spielerischen Effekten.
- „Flammen“ sammeln: Eine spielerische Funktion, die zeigt, wie lange man schon täglich Snaps austauscht.
Ein „Snap“ ist eine Nachricht, die über Snapchat verschickt wird. Meist ist dies ein Foto oder Video.
Bei Snapchat gibt es einige Risiken, auf die geachtet werden sollte:
- Nachrichten können trotz automatischer Löschung gespeichert werden (z. B. durch Screenshots oder Apps).
- Der Benutzername kann nur einmal pro Jahr geändert werden.
- Fremde können unangenehme oder unerwünschte Nachrichten senden.
- Snapchat sammelt persönliche Daten, etwa für Werbung.
- Es können Inhalte auftauchen, die für Jugendliche ungeeignet sind.
- Die Standortfreigabe kann zeigen, wo man sich gerade befindet.
- Wie in anderen sozialen Netzwerken kann es zu Cybermobbing, übermässiger Nutzung oder dem Teilen privater Inhalte kommen.
Seit 2022 bietet Snapchat das sogenannte Familienzentrum an. Dabei handelt es sich um einen Bereich für die elterliche Kontrolle, in dem Eltern die Freundesliste ihres Kindes einsehen und problematische Inhalte oder unangemessenes Verhalten leichter melden können.
Das kostenpflichtige Snapchat+ Abo dient nicht dazu, die Sicherheit zu erhöhen oder Risiken für Jugendliche zu verringern. Je nach Abo-Stufe (z. B. Platin) kann damit Werbung ausgeblendet werden. Ausserdem bekommt Ihr Kind Zugriff auf zusätzliche Funktionen – das kann aber dazu führen, dass es die App noch länger und häufiger nutzt. Um mögliche Risiken zu verringern, empfehlen wir die Nutzung des Familienzentrums von Snapchat und weiterer Schutzeinstellungen. Eine Anleitung dazu finden Sie hier.
Um ein Konto bei Snapchat zu erstellen, muss man mindestens 13 Jahre alt sein. Beim Erstellen des Kontos muss man sein Alter selbst angeben, es wird jedoch nicht überprüft. So können auch jüngere Kinder durch falsche Angaben Zugang zur App bekommen.
In den Einstellungen können Sie festlegen, dass nur bestätigte Freund*innen Ihrem Kind Nachrichten senden dürfen. Zusätzlich lässt sich die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren, um das Konto besser zu schützen.
Wichtig zu wissen: Seit einem der letzten Updates erlaubt Snapchat standardmässig nur noch Nachrichten von Freund*innen oder gespeicherten Kontakten. Eine Ausnahme bilden Creator- oder Unternehmensprofile, die den Empfang von Nachrichten für alle aktiviert haben.
Eine einfache Lösung gibt es leider nicht. Das Wichtigste ist ein offenes, vertrauensvolles Gespräch. Sprechen Sie Ihre Sorgen ehrlich an – ohne Vorwürfe – und machen Sie Ihrem Kind klar, dass es jederzeit zu Ihnen kommen kann. Digitale Sicherheitsregeln, ein sicher konfiguriertes Konto und die Förderung eines kritischen Umgangs mit der App helfen dabei, Risiken zu reduzieren und unterstützen einen verantwortungsvollen Umgang mit Snapchat.